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Selbstverletzendes Verhalten

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1Selbstverletzendes Verhalten Empty Selbstverletzendes Verhalten 25/4/2013, 16:44

Anxiety

Anxiety

Mit selbstverletzendem Verhalten (SVV) oder autoaggressivem Verhalten beschreibt man eine ganze Reihe von Verhaltensweisen, bei denen sich betroffene Menschen absichtlich Verletzungen oder Wunden zufügen. Normalpsychologische Grundlage für diese Störung ist unter anderem das Konzept des Körperschemas. SVV kann der Selbstbestrafung dienen.Selbstverletzendes Verhalten kann auftreten bei: Alkoholsyndrom, Depressionen, Essstörungen wie Anorexia nervosa oder Bulimie, Missbrauchserfahrungen, Deprivationen (Entzug von Zuwendung und „Nestwärme“), Traumatisierungen, während der Pubertät, Kontrollverlust, Körperschema-Störungen, Zwangsstörungen, schweren Zurücksetzungen und Demütigungen, psychotischen oder schizophrenen Schüben und ähnlichen seelischen Störungen sowie bei geistiger Behinderung und Autismus.Obgleich SVV in der Regel keinen suizidalen Aspekt hat, im Gegenteil sogar durch Spannungs-, Wut- und Selbsthass-Abfuhr einen Suizid zu vermeiden und aufzuschieben trachtet, können die zu Grunde liegenden Depressionen, Persönlichkeitsstörungen, Dissoziationsphänomene, unerträglichen Spannungszustände, Nervenschwächen und Nervenerregungen, todestriebähnlichen Selbstzerstörungswünsche und etwaigen Suchtabhängigkeiten auf die Dauer zu Suizidalität führen und enden in einigen Fällen letztlich im Suizid.
Es gibt verschiedene Arten der Selbstverletzung; häufig werden mehrere von einer Person angewandt. Zu den häufigsten zählen
• das Aufschneiden, Aufkratzen oder Aufritzen (sog. Ritzen) der Haut an den Armen und Beinen mit spitzen und scharfen Gegenständen wie Rasierklingen, Messern, Scheren oder Scherben; eine Häufung der Narben ist am nicht-dominanten (Unter-)Arm zu finden, aber auch beide Arme können von Narben übersät sein, wie auch zum Beispiel Bauch, Beine, Brust, Genitalien oder das Gesicht.
• wiederholtes „Kopfschlagen” (entweder mit den eigenen Händen gegen den Kopf, ins Gesicht oder mit dem Kopf an Gegenstände)
• wiederholtes oder einmaliges Boxen gegen harte Gegenstände bis Hämatome oder Blutungen auftreten.
• das Schlagen des Körpers (zum Beispiel Arme und Beine) mit Gegenständen
• das Ausreißen von Haaren (Trichotillomanie)
• In-die-Augen-Bohren bis hin zur Auto-Enukleation
• Mit Nadeln (z.B. Sicherheitsnadeln) stechen
• Das Beißen in erreichbare Körperpartien, auch Abbeißen von Fingerkuppen und „Zerkauen” der Innenseite von Wangen oder Lippen
• Verbrennungen und Verbrühungen (zum Beispiel Zigarettenausdrücken auf dem eigenen Körper, Hand über eine Kerze halten)
• Einnahme schädlicher Substanzen (wie zum Beispiel Reinigungsmittel)
• Intravenöse, subkutane oder intramuskuläre Injektion schädlicher Substanzen
• Verätzung des Körpers durch Chemikalien
• Wangenkauen (siehe auch Morsicatio buccarum)
• Das langanhaltende Aufsprühen von Deodorants oder Körpersprays auf eine Stelle, bis Erfrierungen auftreten.
• Fingernägelkauen (Onychophagie), wobei die leichteren, auf Nervosität beruhenden Formen nicht unbedingt zu den Selbstverletzungen gezählt werden, jedoch schmerzende Nagelverletzungen und Ausreißen der Nägel Selbstverletzungen darstellen.


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